Jazzpodium 11/09
Reiner Kobe
Verwirrung stiftet die neue CD Jürgen Hagenlochers mitnichten. Im Gegenteil: der Freiburger Saxophonist versteht es glänzend, sein perfekt aufeinander eingespieltes Quartett mitzureißen. Sechs eigene Stücke sorgen für Swing un Bop, wandeln auf traditionellen Pfaden. Freilich wird Hagenlochers Konzept des modernen Jazz mit spannenden Momenten melodischer, rhythmischer und harmonischer Art facettenreich ausgeleuchtet. Nach diversen Taktwechseln kommt Gitarrist Dano Haider ebenso zu Wort wie Hammond-Spieler Thomas Bauser mit besonderen Klangelementen, die er wendig einsetzt. Da bedarf es keines Bassisten, zumal Schlagzeuger Jörg Eckel solide rhythmische Fundamente legt. Doch die Krönung dieser Aufnahme bildet Gast Ales Sipiagin. Der seit 1991 in New York wohnende russische Trompeter verhilft mit energetischem Spiel Hagenlochers kraft- vollen melodischen Ideen zu nachhaltiger Wirkung.